Am Samstagmorgen erschütterte eine Gasexplosion die fiktive Ortschaft Großchaosdorf. Die Detonation war in mehreren Kilometern Entfernung noch zu hören. Eine unbekannte Anzahl von Personen gilt als vermisst. Häuser sind zum Teil eingestürzt. Die Druckwelle hat Fahrzeuge durch die Luft geschleudert. Der Tankinhalt der Autos entzündet sich und hat schwere Brände verursacht. Geparkte Fahrzeuge sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Der Ort ist von einer dicken Staubschicht bedeckt, die Hauptstraße liegt in Trümmern und erschwert den Einsatzkräften die Anfahrt zum Einsatzort. Die Lage scheint ebenso dramatisch wie unübersichtlich.
Im Einsatzgebiet wurden Unterabschnitte gebildet. Die Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppen begannen mit der Erkundung. Aufgefundene Personen wurden erstversorgt, aus dem Gefahrenbereich gebracht und dem Rettungsdienst übergeben. Ein herabfallendes Trümmerteil löste beim Aufprall auf eine Gasflasche eine erneute Explosion aus. Ein Personenfahrzeug geriet dabei in Brand. Da sich in diesem Teil des Einsatzgebietes keine Einsatzkräfte befanden, konnten die Arbeiten nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt werden.
An einer anderen Einsatzstelle wurde mit Büffelwinde und Trennschleifer ein Durchbruch geschaffen. Die eingeschlossenen Personen konnten befreit werden. Die Geretteten berichteten, dass sich im Keller noch Personen befinden müssen. Bei der Überprüfung des Kellers würde eine starke Rauchentwicklung festgestellt. So mussten dort die Verletzten unter Atemschutz gerettet werden.
Dem nicht genug: Aus einen Kellerabgang musste ein PKW geborgen werden. Plötzlich wurden Hilfeschreie hinter der Türe vernommen. Mit Trennschleifer und Brennschneidgerät ging es der massiven Stahltür an die Substanz. Außerdem mussten noch acht Personen bei einem Verkehrsunfall mit einem Bus gerettet werden.
Am Abend konnten beim gemeinsamen Kameradschaftsabend noch die ein oder andere Geschichte ausgetauscht werden, bevor am Sonntag die Heimreise angetreten wurde. Insgesamt, mit Logistik / Küche, Organisationsteam, Beobachtern und Verletztendarsteller, waren rund 160 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt. Wir danken allen Beteiligten für eine tolle Übung und hoffen auf eine baldige Wiederholung.
Die Verletztendarsteller wurden von Junghelfern des THW gespielt. Mit viel Kunstblut und Schminke wurden sie realitätsgetreu in Szene gesetzt. An schwer zugänglichen Stellen wurden aus Sicherheitsgründen Rettungspuppen eingesetzt. Während der gesamten drei Übungstage versorgte der Ortsverband Künzelsau zusammen mit angehenden Feldköchen aus anderen Ortsverbänden alle Beteiligten mit einer Feldküche versorgt.
An der Übung haben die THW OVs Crailsheim, Heilbronn, Künzelsau, Pfedelbach, Schwäbisch Hall, Weinsberg, Wertheim und Widdern teilgenommen. Schon am Freitag erfolgte die Anreise nach Mosbach. Abends gab es die Möglichkeit an Workshops zu verschiedenen Themen, wie z. B. Motorkettensäge, Atemschutzgeräten oder das realistische Schminken von Wunden, teilzunehmen. Unser Dank geht auch an die Feuerwehr Mosbach, sowie dem DRK Mosbach für die Absicherung unserer Übung.