Ausgelaufene Gülle sorgt für THW Einsatz

Künzelsau-Mäusdorf. Die Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen des THW-Ortsverbandes Künzelsau war von Mittwoch, 29. Juli bis Mittwoch, 05. August 2015 im Einsatz. Rund 180.000 Liter Gülle waren von einem landwirtschaftlichen Anwesen in einen örtlichen Bach gelaufen.

Durch einen technischen Defekt der Absperrverriegelung liefen einen Tag zuvor beim Einleiten der Gülle von einem Hochbehälter  in eine Vorgrube, rund 180.000 Liter aus. Knapp zwei Kilometer floss das Gemisch aus Wasser, Kot und Urin über das landwirtschaftliche Anwesen, durch Wald und Äcker, einen Gemeindeverbindungsweg hinweg,  bis die Flüssigkeit im Nachbarort in Kocherstetten in einem Bach endete. 

Die Abteilungen Kocherstetten und Künzelsau der Freiwilligen Feuerwehr Künzelsau errichteten aus Brettern und Folie einen provisorischen Damm, mit dem der Bach angestaut wurde. Das Wasser-Gülle-Gemisch wurde daraufhin von Landwirten in Pumpfässern abtransportiert und auf umliegende Felder ausgebracht. Zusätzlich musste der Hang und die Straße von den Fäkalien gereinigt werden. 

Am Mittwochmorgen um 07.45 Uhr wurde der Fachberater des THW-Ortsverbandes (OV) Künzelsau angefordert. Dieser alarmierte den Technischen Zug des THW OV Künzelsau mit seiner  Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen (WP). Die Spezialisten in Sachen Pumpen, die zuletzt beim Jahrhunderthochwasser 2013 in Sachsen eingesetzt waren, platzierten vor dem Damm eine Tauch-Pumpe und auf der befestigten Zufahrt ein künstliches Wasserbecken, welches mit einer Schlauchleitung verbunden wurde. Aus diesem Becken wurde mit Pumpwägen das verunreinigte Wasser abtransportiert. 

Rund 28 Stunden lang musste das Wasser mittels Pumpwägen abtransportiert werden, bis der Pendelverkehr mit den Pumpwägen eingestellt und das verunreinigte Wasser dem öffentlichen Abwassernetz zugeführt werden konnte. Acht Tage später war die ankommende Wasserqualität vor dem künstlichen Damm keine Gefahr mehr für die Umwelt und die Fachgruppe konnte in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Künzelsau und dem Landratsamt  Hohenlohekreis mit dem Rückbau beginnen. Während des Dauereinsatzes der Pumpen wurde die Einsatzstelle alle vier Stunden von Helfern des OV Künzelsau kontrolliert und die ordnungsgemäße Funktion der Pumpe überprüft.


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